Projektinformationen

Kulturinstitut der Stadt Braunschweig / Historisches Seminar der Technischen Universität Braunschweig

"Vernetztes Gedächtnis" - Materialien für Stadterkundungen und Rundgänge zur Topografie und Geschichte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Braunschweig

Aus einer zweisemestrigen, in Kooperation mit dem Kulturinstitut der Stadt Braunschweig durchgeführten Lehrveranstaltung am Historischen Seminar der Technischen Universität Braunschweig sind Texte und Materialien zu einzelnen Gedächtnisorten in Braunschweig entstanden, die in Form eines Stadtführers veröffentlicht wurden. Prof. Dr. Herbert Mehrtens und Dr. Hans-Ulrich Ludewig (beide TU Braunschweig) betreuten gemeinsam mit Stefanie Middendorf (Kulturinstitut) eine Gruppe von 17 Studierenden bei der inhaltlichen und redaktionellen Arbeit. Die von den Studierenden recherchierten und zusammengestellten Informationen - ergänzt durch Beiträge von fachkundigen Einzelpersonen und Wissenschaftlern - können für die historische Spurensuche, Stadtrundgänge oder für Projekte zur nationalsozialischen Geschichte in Braunschweig genutzt werden.

Dieses Angebot richtet sich an Braunschweigerinnen und Braunschweiger, die ihr scheinbar alltägliches und altbekanntes städtisches Umfeld neu entdecken möchten, aber auch an Initiativen und Gruppen, die speziell zu diesem historischen Thema arbeiten, sowie an Besucherinnen und Besucher der Stadt, die einen spezifischen Zugang zur Geschichte Braunschweigs suchen. Es ergänzt zugleich das Internetportal des "Vernetzten Gedächtnisses" und erweitert das virtuelle Angebot im Sinne einer konkreten Handreichung für Rundgänge im realen Stadtraum.

Die Projektgruppen an der Hochschule für Bildende Künste und an der Technischen Universtität standen dabei - koordiniert und betreut vom Kulturinstitut - in engem Austausch. Die erarbeiteten Texte sowie Quellen und Bildmaterial wurden gegenseitig zur Verfügung gestellt und konzeptionelle Herangehensweisen abgestimmt, so dass Inhalt und Gestalt des "Vernetzten Gedächtnisses" aus der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Historikern und Pädagogen geformt wurden. Dokumentiert wird der Zusammenhang zwischen diesen Projekten auch optisch durch ein einheitliches Layout. Die Gestaltung übernahmen Studierende der HBK.

Internetportal und Informationsbroschüre sind eigenständige Projekte, können jedoch im gemeinsamen Diskurs zwischen Virtualität und Realität, Vergangenheit und Gegenwart ein umfassendes und differenziertes Bild der historischen Begebenheiten und Ereignisse der nationalsozialistischen Herrschaftsperiode Braunschweigs zeichnen. Dieser Ansatz stellt eine offene Form der Gedächtnisarbeit dar, die besonders junge Menschen erreichen und anregen soll, über den konkreten Stadtbezug aus der Geschichte zu lernen.

Der Stadtführer "Vernetztes Gedächtnis. Topografie der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Braunschweig" ist 2003 im Appelhans Verlag Braunschweig erschienen.

Kontakt:
Stadt Braunschweig
Kulturinstitut
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig

Telefon: +49 (0)531 4704801
Telefax: +49 (0)531-4704809
E-Mail: kulturinstitut@braunschweig.de


Stefanie Middendorf, M.A.