Q: Deutsche Bauzeitung. Aus: Lehmann, Das Gemeinschaftshaus, S.12.
Das Haupthaus des Gemeinschaftshauses.

Q: Deutsche Bauzeitung. Aus: Lehmann, Das Gemeinschaftshaus, S. 12.
Gemeinschaftshaus damals und heute

 


Gemeinschaftshaus
Mascheroder Holz

1939 wurde das Gemeinschaftshaus der DAF- Siedlung "Mascheroder Holz" eingeweiht. Das aus Kalkbruchsteinen errichtete und mit Sandsteinen eingefasste Gebäude gliederte sich in einen Haupttrakt (Feierhaus) und einen Seitenflügel (Verwaltung). In dem an das architektonisch hervorgehobene Gemeinschaftshaus anschließenden Anbau befanden sich Einrichtungen der Partei, der HJ und der Polizei, in den das Gemeinschaftshaus umgebenden Häuserzeilen waren Geschäftshäuser untergebracht. Deren heimattümelndes Fachwerk sollte wie das Kopfsteinpflaster des Vorplatzes Tradition, Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit symbolisieren.
An der Hauptfassade war als Hoheitszeichen der Adler mit ausgebreiteten Schwingen angebracht. Neben diesem ist der Führerbalkon, der von lokalen Parteigrößen für Reden an nationalsozialistischen Feiertagen genutzt wurde, das wichtigste architektonische Motiv. Er veranschaulicht das gesellschaftliche Prinzip des deutschen Faschismus: das "Führerprinzip".
Auch das Beispiel des Gemeinschaftshauses zeigt wie auch schon das Aufbauhaus in Lehndorf, dass die Nationalsozialisten letztlich die Rolle der Kirche bzw. der Religion als Zentrum des dörflichen Lebens einnehmen wollten.

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