Das Schicksal von Ernst Böhme

Der Oberbürgermeister Ernst Böhme, Sozialdemokrat und Mitglied des Landtags, war 1930 gewählt worden. Am 12. März 1933 wurde der Oberbürgermeister im Rathaus verhaftet. Klagges verfügte seine Absetzung und Böhme wurde in "Schutzhaft" genommen. Dr. Heinrich Jasper gelang es, Böhme aus der "Schutzhaft" freizubekommen. Einige Tage danach wurde er in seiner Wohnung von der SS-Hilfspolizei unter dem Kommando des Sturmführers Karl Meyer verhaftet und in das Volksfreundhaus gebracht. Alpers war bereits anwesend. Er zwang Böhme, eine Verzichtserklärung auf sein Landtagsmandat zu unterzeichnen. Unter der Leitung von Meyer wurde er seit seiner Ankunft im Volksfreundhaus auf das Brutalste gefoltert. Nach Ende der Misshandlungen wurde er gewaschen und mit einer roten Schärpe behängt von der SA und SS durch die Straßen getrieben. Nach dieser Demütigung wurde Ernst Böhme bis zum 19. April 1933 im Rennelberggefängnis eingesperrt.

Quelle: Vögel, B. (1996): ...und in Braunschweig?, 2. Auflage, Hrsg. Jugendring BS, JURB-Verlag, BS, 108

Die Braunschweigische Landeszeitung verhöhnte Böhme mit einer Karikatur.