Q: SPD-Bezirk 1865 1955. Festschrift, S. 39. Volksfreundhaus heute und ca. 1914

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Das Volksfreundhaus
Schloßstr. 8

Funktion und Nutzung

Heute Sitz der Büroräume des Braunschweiger SPD-Bezirkes und des SPD-Unterbezirkes. Daneben sind ein Städtisches Amt und andere Büroräume sowie einige Privatwohnungen in dem Gebäude untergebracht.

Das Volksfreundhaus wurde 1913/14 erbaut. Das Gebäude war Sitz der SPD-Parteizentrale Braunschweig und des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. In weiteren Räumen waren Büros des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Versammlungsräume von Jugendorganisationen und ein Buchladen, die Volksbibliothek, untergebracht.

Das Volksfreund-Haus wurde im Volksmund "das rote Schloß" genannt, da es sich nahe des herzoglichen Schlosses befand. In den Nebengebäuden waren die Druck- und Redaktionsräume der sozialdemokratischen Zeitung "Volksfreund" untergebracht, durch die das Gebäude seinen Namen erhielt.

Im März 1933 wurde das Volksfreund-Haus zur Folterstätte der SS Hilfspolizei und zum "Schutzhaftgefängnis". Dies begann mit der Besetzung des Volksfreund-Hauses durch die SS am 9. März 1933. Im Juli 1933 wurde das Volksfreund-Haus in Gerhard-Landmann-Haus umbenannt. Im selben Monat ging das Volksfreundhaus durch Enteignung wie alle anderen Werte der SPD in das Vermögen der NSDAP ein. Das Gebäude wurde im Krieg stark beschädigt. Nach dem Krieg wurde es wieder aufgebaut und an die SPD zurückgegeben.