Quelle: Archiv der Hauptkommission zur Untersuchung von Naziverbrechen in Polen. Aus: Vögel, Entbindungsheim, Abb.1 Entbindungsheim in der Broitzemer Str.200,
heute Münchenstraße

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"Entbindungsheim für Ostarbeiterinnen"

Überblick

Im Mai 1943 wurde an der ehemaligen Broitzemer Straße 200 (heute: Münchenstraße) in Braunschweig ein sogenanntes Entbindungsheim errichtet. Unter menschenunwürdigen Bedingungen mussten hier sowjetische und polnische Zwangsarbeiterinnen ihre Kinder zur Welt bringen. Wenige Tage nach der Niederkunft wurden die Mütter an ihre Arbeitsstätten zurückgeschickt - ihre Kinder blieben hilflos dem Hunger undder Vernachlässigung ausgesetzt. Mindestens 365 Säuglinge und Kleinkinder starben bis April 1945 in den Entbindungsbaracken.

Quellen:
Vögel, Bernhild: "Entbindungsheim für Ostarbeiterinnen". Braunschweig, Broitzemer Straße 200. Hamburg 1989.
Liedke, Karl: Gesichter der Zwangsarbeit 1939-1945. Polen in Braunschweig. 2. Aufl. Braunschweig 1998, bes. 163ff.
Vögel, Bernhild: "Noch nicht arbeitsfähig". Das Schicksal von Zwangsarbeiterkindern in Braunschweig. In: Braunschweigs Arbeiterschaft 1890-1950. Braunschweig 1988 (= Braunschweiger Werkstücke, Bd. 68), S. 78ff.