Q: Universitätsarchiv BS J: II 2-7.
Werbeplakat des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes

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Technische Hochschule

Asta und Studentenschaft

Studenten im Dritten Reich

Die Studenten der deutschen Gesellschaft gehörten zu jenem Teil der Bevölkerung, die sich schon sehr früh und enthusiastisch dem Nationalsozialismus zugewandt haben. 1931 entschlossen sich insgesamt 44,6% aller studentischen Wähler der deutschen Universitäten für die nationalsozialistische Liste. 1932 stieg diese Zahl noch auf 49,1%. Ähnliche Ergebnisse wurden auch an den Technischen Hochschulen erzielt.

Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) erlangte bis 1934 eine außergewöhnliche Machtposition in der Technischen Hochschule in Braunschweig. Insbesondere wirkte er hier bei personalpolitischen Entscheidungen mit. 1934/35 wurde der Einfluss der Studentenfunktionäre, in und durch die Hochschule beschnitten. Die Institutionalisierung ihrer Machtposition, das geforderte Veto-Recht bei Berufungen, die Beteiligung an der Hochschulverwaltung, sowie das Mitspracherecht bei der Errichtung neuer Lehrstühle konnte nicht durchgesetzt werden.

Die Mitgliedschaft der Studenten in einer Partei war nicht Pflicht, jedoch schloss sich die Mehrheit der Studenten einer Partei an, weil sie dadurch den Druck der Hochschule wichen und den eventuell negativen Auswirkungen (im Studium und im Beruf) entgegenwirkten.

Widerstand gab es zum einen von der Weißen Rose in München und zum anderen von einzelnen kommunistischen Studentengruppen, die vor allem in Berlin aktiv wurden.
Des Weiteren gab es vereinzelte Widerstandsaktivitäten, die heute nicht mehr zurück verfolgt werden können.


Asta

1933 erhielt die Studentenschaft der Technischen Hochschule eine neue Rechtsgrundlage nach preußischem Muster. Die Asta-Wahlen wurden durch das Führerprinzip abgelöst.

Quellen:
Answeiler
, Oskar; u.v.a.:
Bildung und Erzeiehung; Hochschulgeschichte der Nachkriegszeit. 36.Jg. Heft 1/März 1983; Böhlau 1983
Ketz, Walter (Hrsg.):
Hochschule und Nationalsozialismus, Referate beim Workshop zur Geschichte der Carolo Wilhelmina am 5./6. Juli 1993; In: Projektbericht zur Geschichte der Carolo Wilhelmina Heft 9; Universitätsbibliothek der Technische Universität Braunschweig 1994
Ketz, Walter (Hrsg. u.a.):
Technische Universität Braunschweig vom Collegium Carolinum zur Technischen Universität 1745 - 1995; Hildesheim 1995
Schneider, Wolfgang (Hrsg.):
Die Technische Hochschule Braunschweig; Länderdienst -Verlag Berlin-West, Basel 1963