Quelle: www.bildindex.de
Rathaus 2002 und um 1900

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Rathaus

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Baugeschichte

Das Braunschweiger Rathaus am Langen Hof wurde von 1894 bis 1900 im neogotischen Stil nach Plänen des Stadtbaurates Ludwig Winter erbaut. Der neue Funktionsbau - er war Sitz von Stadtverordnetenversammlung, Magistrat und Stadtverwaltung - bildete zusammen mit der im neoromanischen Stil wieder errichteten Burg Dankwarderode ein historistisches Ensemble im Stadtzentrum. Nicht nur in den Außenfassaden, sondern auch in den Innenräumen kamen entsprechende Gestaltungsprinzipien zum Ausdruck. So wurden sämtliche Räume des Rathauses neugotisch ausgestattet, darunter der große Sitzungssaal der Stadtverordneten, das Arbeitszimmer des Oberbürgermeisters, das Büro Winters im Turm direkt über dem Zimmer des Stadtoberhauptes und auch das Trauzimmer des Standesamtes. Selbst die Möbel entwarf Winter eigens für dieses Gebäude.

In der NS-Zeit wurde der Sitzungssaal der Stadtverordneten mit einem lebensgroßen Gemälde Adolf Hitlers versehen, das der Oberbürgermeister 1935 bei dem Maler Heinrich Königsdorf in Auftrag gegeben hatte (Fotos vom Rathausinneren aus der NS-Zeit). Im Zweiten Weltkrieg ist das Rathaus beschädigt und nach 1945 mit einigen Veränderungen wiederhergestellt worden. In den 1970er Jahre wurde noch ein schmuckloser Erweiterungsbau zum Bohlweg hin angegliedert.

Quelle:
Lemke-Kokkelink
, Monika: Ludwig Winter (1843-1930). Stadtbaurat und Architekt des Historismus in Braunschweig. Braunschweig 1993 (= Braunschweiger Werkstücke, Bd. 86).